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Wie Sie durch Persönlichkeitsentwicklung eine souveräne Führungskraft werden
14/10/2015

Wer frisch in eine Führungsposition gerutscht ist,

  • ist oft entweder recht verunsichert
  • oder glaubt, Führung schon aus dem Bauch heraus richtig zu machen und stapft einfach los.

Der eine kann sich nicht zugestehen, Anfänger zu sein, während der andere gar nicht merkt, dass er Anfänger ist. Beides halte ich nicht für souverän.

Warum Persönlichkeitsentwicklung reicht

Für Ihre Führungsaufgaben brauchen Sie Kompetenzen, um sie erfolgreich erfüllen zu können. Zum Beispiel in Gesprächsführung, Delegation, systematischer Problemlösung. Wie kann ich da behaupten, dass Persönlichkeitsentwicklung für Führungskräfte nicht nur ein Schlüssel ist, sondern reicht?

Ganz einfach: Eine souveräne Führungskraft kennt ihren eigenen Entwicklungsstand und steht dazu. Sie weiß, was sie kann und was sie nicht kann, wo sie sich entwickeln muss und wo die Macken liegen – ohne dass sie dadurch ihr Dasein als Führungskraft in Frage stellt. Sie hat es nicht nötig, Perfektion oder Großartigkeit zu simulieren.

Souveränität kann vor Erfolg kommen. Souveränität fördert den Erfolg, weil sie ermöglicht, offen anzusprechen, wo etwas hakt, nicht in Ordnung ist, verändert werden muss. Souveräne junge Führungskräfte können das Expertenwissen ihrer Kollegen nutzen, weil sie nicht glauben, immer alles besser wissen zu müssen. Weil sie sich selbst nicht dadurch irritieren lassen, lässt es auch die anderen nicht an ihrer Führungsrolle zweifeln, wenn sie Unterstützung in Anspruch nehmen und zu Fehlern stehen.

Souveränität entwickeln Sie, indem Sie sich selbst gut kennenlernen, akzeptieren und schrittweise weiterentwickeln, kurz: indem Sie ihre Persönlichkeit entwickeln.

Persönlichkeitsentwicklung ermöglicht souveränes Auftreten als Führungskraft, lange bevor Sie perfekt sind. Zum Glück, denn ich habe noch keine perfekte Führungskraft kennengelernt.

Persönlichkeitsentwicklung ist nie abgeschlossen

„Sehr geehrte Frau Heinz, hiermit überreiche ich Ihnen Ihr Persönlichkeitsentwicklungs-Zertifikat. Sie sind jetzt fertig.“ Klingt ziemlich albern, nicht wahr? Frau Heinz könnte das auch zu recht als Beleidigung auffassen, als würde ich sagen „Besser geht’s nicht, sorry.“

In unterschiedlichen Lebens- und Berufsphasen stehen wir vor neuen Herausforderungen. Immer wieder sind wir gefordert, unseren Schatten zu erkennen und herüberzuspringen. Dabei schärft, erweitert und verändert sich unser Persönlichkeitsprofil. In Ergebnisgesprächen zu Persönlichkeitsanalysen sagen mir Führungskräft Ende 40 / Anfang 50 oft: „Vor zehn Jahren wäre hier noch etwas anderes herausgekommen, aber jetzt passt das.“

Persönlichkeitsentwicklung ist ein wiederkehrender Prozess, der jedes Mal eine Ebene tiefer geht. Vielleicht passt der Vergleich mit der Bildhauerei: Der Bildhauer holt hervor, was in seinem Material steckt. Anfangs ganz grob und dann wird es Schicht für Schicht immer feiner. Er schleift Kanten ab, wo sie nicht passen und fügt Ecken ein, wo sie fehlen. Nun weiß ich nicht, ob Sie ein grober Klotz sind, aber das Prinzip wird hoffentlich deutlich.

Ein wesentlicher Unterschied ist, dass Sie ein lebendiges Wesen sind mit Bewusstsein und Hirnschmalz. Sie können sich die Unterstützung von Bildhauern in Form ehrlicher Kollegen und Coaches holen, aber im Gegensatz zum Steinklotz können Sie auch an sich selber herumfeilen, ein Leben lang immer mehr der Mensch werden, der sie sein können. Nur: Wie geht das?

3 wesentliche Bestandteile der Persönlichkeitsentwicklung

Elemente der PersönlichkeitsentwicklungPersönlichkeitsentwicklung ist ein fortlaufender Prozess aus

  • Selbsterkenntnis,
  • Selbstakzeptanz und
  • Selbstveränderung.

Selbsterkenntnis muss mit Selbstakzeptanz parallel laufen, weil mangelnde Selbstakzeptanz die Selbsterkenntnis ausbremst. Wenn ich am liebsten gar nicht sehen möchte, wie ich bin, werde ich zu beschäftigt sein mit Selbstschutzmaßnahmen. Ich komme mir selbst dann nicht auf die Schliche. Die drei Elemente greifen stark ineinander, doch um ein klares Bild zu zeichnen, drösel ich sie hier einmal auf.

Die Leitfrage der Selbsterkenntnis lautet ‚Wie bin ich?‘ Was macht mich aus? Was unterscheidet mich von anderen und wo bin ich vermutlich wie die Mehrheit? Das Ergebnis der Selbsterkenntnis ist eine treffende Selbstbeschreibung. Dabei geht es nicht um Bewertungen. Ich nutze manchmal mit Kunden das ‚Bochumer Inventar zur berufsbezogenen Persönlichkeitsbeschreibung‘ und ja, ich kann das inzwischen auswendig schreiben. Der Titel erheitert Viele und doch ist er gar nicht so blöd, denn es handelt sich eben nicht um einen ‚Test‘, dessen Ergebnis wäre, wie gut oder schlecht man bezogen auf irgendein Kriterium ist. Es ist nur eine Beschreibung.

Wer beispielsweise die höchstmögliche Ausprägung bei ‚Belastbarkeit‘ hat, kann das zwar für sich genießen und das Unternehmen profitiert von seiner Einsatzfähigkeit. Zugleich tendiert er mit hoher Wahrscheinlichkeit dazu, seine Kollegen zu überfordern. Es ist einfach schwer vorstellbar, dass andere wirklich wenigier leisten können, selbst wenn das laut ‚Inventar‘ auf 98% der Fach- und Führungskräfte in Deutschland zutrifft.

Selbsterkenntnis erlangt man am besten durch eine Kombination aus

  • Achtsame Selbstbeobachtung,
  • Feedback und
  • Reflexion.

Im Detail muss ich an anderer Stelle darauf eingehen, aber kurz zur Erläuterung: In der achtsamen Selbstbeobachtung so verlassen Sie den Automatik-Modus und nehmen wertfrei wahr, welche Muster und Gewohnheiten sich bei Ihnen abspielen. Im Feedback erfahren Sie, wie Sie auf andere wirken und entdecken möglicherweise blinde Flecken. In der Reflexion überprüfen Sie das Gehörte und Beobachtete, erkennen Ursachen, Zusammenhänge, unterscheiden Typisches und Ausnahmen.

Die Selbstakzeptanz ist in der achtsamen Selbstbeobachtung als Haltung eingeschlossen: Was da ist, ist da, egal, ob es schön, clever und erwünscht ist oder hässlich, dumm und unerwünscht. Selbstakzeptanz lässt sich darüber hinaus dadurch fördern, dass Sie sich Ihre Ausgangslage klar machen und sich in Ihrer Vielfalt betrachten. Es ist einfach Unsinn, sich mit einer 20 Jahre älteren und entsprechend erfahrenen Kollegein zu vergleichen und sich dann zu verurteilen, weil man nicht auf dem gleichen Stand ist. Es sei denn, man möchte dringend das eigene Selbstvertrauen zerstören. Genauso ist es Unsinn, nur das zu betrachten, was ungünstig ist. Wer sieht, dass er Schwächen und Stärken hat wie jeder andere Mensch, kann das leichter akzeptieren.

Die Selbstveränderung ist die Handlungskomponente der Persönlichkeitsentwicklung, anstrengend und unverzichtbar. Sie können die eigenen Einstellungen, Eigenschaften und Verhaltensmuster vorknöpfen. Da sie miteinander in Wechselwirkung stehen, wird die Veränderung in einem Bereich sich immer auf die ganze Person auswirken. Einige Bausteine zur  Selbstveränderung sind:

  • Deautomatisierung unpassender Gewohnheiten
  • Automatisierung neuer Gewohnheiten
  • Autosuggestion
  • Zielformulierungen
  • Visualisierung
  • Horizonterweiterung durch Reisen, Begegnungen und Gespräche
  • Ausdehnen der Grenzen der eigenen Neigungen

Das klingt teilweise womöglich etwas seltsam, ist aber alles völlig harmlos. Anstrengend ist es deshalb, weil es neue, noch nicht eingeschliffene Verhaltensweisen erfordert. Für die brauchen Sie Willenskraft und Disziplin, bis sie eingeschliffen sind, also in den meisten Fällen vier bis acht Wochen. Dann können Sie wieder Erkennen, akzeptieren und verändern – und darüber staunen, was alles möglich ist, wenn Sie sich keine unnötigen Grenzen setzen.

Die Gewohheiten spielen eine so zentrale Rolle, dass ich dazu nächste Woche einmal meine aktuellen Lieblingsbücher zu diesem Thema vorstellen werde.

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Persönlichkeitsentwicklung

humankapitel
Hier schreibt Lydia Girndt. Sie ist Diplom-Psychologin und arbeitet als Coach und Beraterin für Führungkräfte in mittelständischen Unternehmen.

1 Comment


Achtsamkeit zur Selbsterkenntnis nutzen - humankapitelhumankapitel
04/11/2015 at 07:00
Reply

[…] handeln möchte, kommt um Persönlichkeitsentwicklung nicht herum. Davon bin ich überzeugt. Und: Keine Persönlichkeitsentwicklung ohne Selbsterkenntnis und Selbstakzeptanz. Achtsamkeit fördert genau diese Kombination und hier soll es darum gehen, wie Sie sie zur […]



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